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Spielen Noten heutzutage noch eine Rolle?

Silhouette einer jungen Frau mit Aktenkoffer vor Sonnenaufgang

Spielen Noten heutzutage noch eine Rolle?

Jahrelang wird uns von Lehrern und Eltern eingetrichtert, dass wir in der Schule immer aufmerksam sein sollen und wir nicht vergessen dürfen, immer fleißig zu lernen, um unbedingt gute Noten zu schreiben. Das sei der Garant für eine blühende Zukunft und wenn wir schlechte Noten nach Hause bringen, wird uns kein Arbeitgeber einstellen. Aber was ist die Rolle von Noten bei Bewerbungen heute überhaupt? Haben gute Noten in der heutigen Arbeitswelt immer noch einen so hohen Stellenwert? Wie ist das beim Internetriesen Google? Bei rund zwei Millionen Bewerbungen, die Google pro Jahr erhält, wurde bis zum Jahr 2013 ganz genau auf die Abschlussnoten geachtet. Danach hat der Konzern seine Strategie geändert. Jetzt ist das Zeugnis nur noch bei frischen Uni-Absolventen interessant und man ist der Meinung, dass die Noten kaum noch etwas aussagen. Doch stellt sich hier die Frage, was stattdessen aussagekräftig ist.

 

Praktika, Weiterbildungen, ehrenamtliches Engagement: Zeig Einsatz!

 

Ob jemand unter den Top 5 oder Top 25 eines Jahrgangs abgeschlossen hat, ist natürlich immer noch interessant, aber darauf liegt nicht mehr Googles Hauptaugenmerk. Es gibt viele andere Dinge, die interessant sind und viel mehr über das Potenzial eines Bewerbers aussagen. Auch bei Microsoft in Deutschland ist man der Meinung, dass es zahlreiche Kriterien gibt, die eine Aussage über einen Kandidaten ermöglichen. Da sind die Praktika, alle weiteren Arbeitserfahrungen und das ehrenamtliche Engagement oder die generelle Einstellung des Bewerbers zum Beruf. Wie motiviert ist der Bewerber und wie sehr will er diesen Job? Diese Aspekte können den Unternehmen ein anschauliches Bild liefern. Gute Leistungsnachweise sind auch Zertifikate von besonderen Portalen, die Weiterbildungen wie die Entwicklung von Android-Apps oder Kenntnisse über Photoshop und InDesign bescheinigen. Die Liste ist lang und für jeden Arbeitsbereich ist etwas dabei. Das Beste daran: diese Qualifikationen kannst du nebenbei erwerben, zum Beispiel während des Studiums. So belegst du ganz einfach einen besonderen Einsatz für deine berufliche Zukunft. Diese weitergehenden Qualifikationen werden als “Nano-Degrees” oder “Microskills” bezeichnet, da der Erwerb meist nur auf wenige Wochen ausgerichtet ist. 

 

Die Problemlösungskompetenz

 

Tatsache ist auch, dass gute Noten in der Schule oder Hochschule kaum eine Aussage über den späteren beruflichen Erfolg möglich machen. Denn dieser ist aus Sicht zahlreicher Recruiter davon abhängig, ob man in der Lage ist, Probleme zu lösen, die man vorher noch nicht kannte. Wie flexibel kannst du auf dir unbekannte Situationen reagieren? Potenziale erkennen ist für Recruiter also um einiges wichtiger als dein Abschlusszeugnis.

Im Alltag vieler Personaler wird zudem von einer Inflation der Noten gesprochen. Werden Leistungen von Schülern und Studenten verglichen, fällt auf, dass heutzutage für gleiche Leistungen bessere Noten vergeben werden. Der Blick auf Abschlusszeugnisse ist dementsprechend kritischer. Auch die Lehrpläne von Hochschulen können nicht mit den veränderten Anforderungen der Unternehmen Schritt halten. Die Studenten lernen viel über die Theorie, doch die Problembewältigung in der Realität fällt mangels Erfahrung meist schwer.

 

Unterschätze nicht die Relevanz sozialer Kompetenzen!

Viel wichtiger als gute Noten sind für die Unternehmer die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter. Die sogenannten Softskills machen Deinen Arbeitsalltag erst erfolgreich. Natürlich ist auch der Unternehmer sehr auf deine erfolgreiche Mitarbeit angewiesen. Mit sozialen Kompetenzen trägt ein Mitarbeiter wesentlich zu einem guten Betriebsklima bei. Ergebnisse im Unternehmen können nur in einem positiven Arbeitsklima erreicht werden. Die Soft Skills lassen sich einteilen in:

  • persönliche Kompetenzen,
  • soziale Kompetenzen sowie
  • methodische Kompetenzen.

Persönliche Kompetenzen sind etwa Selbstvertrauen, Selbstdisziplin und Durchsetzungsvermögen. Wie sieht es mit deiner Belastbarkeit und Organisationsfähigkeit aus? Weitere Eigenschaften aus dem persönlichen Bereich sind Zielstrebigkeit und Flexibilität. Darüber hinaus kannst du dir die Frage stellen, ob du bereit bist, Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen.

Soziale Kompetenzen beziehen sich auf deine Fähigkeiten im Umgang mit Vorgesetzten und Kollegen. Etwa ob du teamfähig bist oder dich durchsetzen kannst. In einem Team ist produktive Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Viele Arbeitnehmer müssen in der heutigen Arbeitswelt lernen, das Gleichgewicht zwischen Unterordnung und Durchsetzung zu erreichen. Andernfalls können sie nicht erfolgreich im Team arbeiten. Wichtig ist auch die Kommunikationsstärke. Denn wie sollen die Kollegen eines Teams zusammenarbeiten, wenn sie nicht miteinander reden möchten oder können?

Methodische Kompetenzen bezeichnen die Fähigkeit, neue Methoden zu erlernen. Hier ist der richtige Umgang mit den neuen Medien besonders wichtig. Beherrscht ein Bewerber neue Software, um eine Präsentation zu erstellen oder am PC umfangreiche Excel-Listen zu erstellen? Kann er sich den Umgang mit neuen Programmen schnell erarbeiten? Besitzt der neue Mitarbeiter diese Kenntnisse noch nicht, so wäre es für den Arbeitgeber doch gut, wenn er sich das Software-Wissen schnell aneignen könnte.

 

Elon Musk auf Twitter

 

Auch Tesla-Chef Elon Musk spricht auf Twitter bei der Suche nach Mitarbeitern für sein KI-Team davon, dass Schulnoten oder gar ein Doktortitel nachrangig für eine Einstellung sind. Es sei ihm “egal, ob Sie die High School überhaupt abgeschlossen haben”, sagte Musk. Stattdessen suche er nach Personen mit einem “tiefen Verständnis” für künstliche Intelligenz. Während der schulische Hintergrund für ihn irrelevant sei, müssen alle Kandidaten jedoch einen “Hardcore-Codierungstest” bestehen. Und dieser Test soll nicht ohne sein, so schreibt t3n, das deutsche Magazin für die digitale Welt und die Startup Szene.

 

Elon Musk in einem Twitter-Post:

“If you don’t have a college degree, it won’t hold you back from working for Tesla”

 

Um für Tesla “Artificial Intelligenz”-Team Mitarbeiter zu rekrutieren, nutzt Musk übrigens auch Twitter. Wenn ein Bewerber weitere außergewöhnliche Fähigkeiten mitbringt, so solle sich dieser unbedingt an Musk wenden. So erwähnte der Tesla-Chef bereits in früheren Interviews, dass für viele Karrieren kein Hochschulabschluss nötig gewesen sei. Bill Gates oder Steve Jobs werden häufig als Beispiele genannt, da beide keinen Collegeabschluss besitzen und dennoch Großartiges geleistet haben.

Wichtig ist ihm dagegen, ob Fähigkeiten belegt werden können. Denn “wenn es einen Beleg für außergewöhnliche Leistungen gibt, dann wird das wahrscheinlich auch in Zukunft so bleiben”, so Musk gegenüber Auto Bild im Jahr 2014.

 

Persönlichkeit ist das, was zählt

Nicht Schulnoten oder ein geschliffener Lebenslauf bringen den Arbeitsvertrag. Stattdessen zählt die Persönlichkeit des Bewerbers. Und Persönlichkeit kann sich in allen Bestandteilen des Bewerbungsprozesses zeigen (s. auch unsere “6 Tipps für eine kreative Bewerbung“). Die Rolle von Noten in Bewerbungen bei der Bewerbung wird häufig überbewertet. Individuelle Eigenschaften, die Mitarbeiter zur Lösung alltäglicher Aufgabenstellungen befähigen, sind für die Unternehmen viel relevanter. So ist es für dich in der Bewerberrolle wichtig, dem Arbeitgeber deine Fähigkeit, Probleme zu lösen, zu belegen. Praktika, ehrenamtliche Engagements und passende Weiterbildungen sind geeignet, deine Fähigkeiten im Umgang mit betrieblichen Projekten zu zeigen. Im täglichen Umgang ist zudem Deine soziale Kompetenz von großer Bedeutung. Wie gut kannst du dich organisieren? Wie teamfähig bist du? Arbeite deine Stärken heraus und setze sie gekonnt im Bewerbungsprozess ein. So werden die Unternehmen erkennen, welcher Gewinn du für sie sein wirst.